Jugendfreizeit Fontainebleau

vom 19. bis 25. Mai 2024

02.06.2024

Leitung: Björn Sommer, Gustav Kokemoor, Amelie Saalbach

 

Auch 2024 ging es für uns, die Jugend der Sektion Aschaffenburg des DAV, wieder nach Fontainebleau. Mit dem Unterschied, dass wir dieses Jahr nicht zu Ostern, sondern in der ersten Woche der Pfingstferien nach Frankreich fuhren. Von dieser zeitlichen Verschiebung hatten wir uns erhofft, mit besserem Wetter gesegnet zu sein. (Spoiler: es hat sich gelohnt!!)

Tag 1 (Sonntag): Pünktlich um 8 Uhr trafen wir uns alle vor der Kletterhalle in Aschaffenburg, um, fast wie bei Tetris, unser Gepäck in die Autos zu laden. Schon um 9 Uhr konnten wir dann die Reise nach Frankreich antreten. Als wir die französische Grenze hinter uns hatten, sah es zwischendurch ganz so aus, als müssten wir unsere Zelte im Regen aufbauen. Doch angekommen am Campingplatz in Fontainebleau, hatten wir Glück und blieben trocken. Nach diesem langen Anreisetag verwöhnte Björn uns am Abend mit einem 5-Sterne-Essen (Nudeln mit Pesto). 

Tag 2 (Montag): In unseren ersten “richtigen” Tag in Frankreich starteten wir mit dem gemeinsamen Frühstück. Im Genuss der ersten Sonnenstrahlen des Tages aßen wir unseren selbstgekochten Porridge und freuten uns auf die erste Boulder-Session. Heute sollte es für uns in das Gebiet „Canche aux Merciers“ gehen. Bei besten Wetterbedingungen konnten wir so optimal in unsere Woche voller Bouldern starten. Allerdings mussten wir uns schon beim Aufwärmen den ersten Herausforderungen stellen, wie zum Beispiel Gustavs komplizierten Aufwärmübungen. Trotz kurzer Verwirrung konnten wir uns danach gut erwärmt unseren ersten Boulder-Projekten stellen und hatten eine erfolgreiche erste Boulder-Session. Nach einem gemeinsamen Einkauf machte sich unser Kochteam, das von Tag zu Tag ein neues war, damit jeder und jede uns mal von seinen oder ihren Kochkünsten überzeugen konnte, dann an die Arbeit. Nachdem wir unser ‚Chili sin Carne‘ genossen hatten und alles gespült war, ließen wir den Abend mit mehreren Runden Werwolf ausklingen.

Tag 3 (Dienstag): Nach dem Frühstück ging es in das Gebiet „Roche aux Sabots“. Dort wurde gleich auch die Hängematte gespannt - nur für den Fall der Fälle! Nach dem gemeinsamen Aufwärmen mit den jetzt schon bekannten Übungen ging es dann ans Bouldern. Im Anschluss an den gelungenen Vormittag aßen wir, was fast schon eine Fontainebleau-Tradition ist, unser allerliebstes Essen: Baguette mit Käse, Salat und zum Teil auch mit Remoulade. Gestärkt ging es am Nachmittag weiter und bei dem schönen Wetter verflog die Zeit nur so. Wir waren so lange bouldern, dass wir die letzten im Gebiet waren. Zurück auf dem Campingplatz wurde heute Egg Fried Rice gekocht, und erschöpft von dem langen Tag ging es für uns relativ früh ins Bett.

Tag 4 (Mittwoch): Am Mittwoch ging es für uns nach dem Frühstück in das Bouldergebiet „95.2“. Die echte Herausforderung war heute aber nicht, wie am Montag, das Aufwärmen, oder, wie man erwarten würde, das Bouldern. An diesem Tag kostete uns schon die „Straße“, die zum Parkplatz führte, einige Nerven. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese eher eine riesige Schlagloch-Pfütze war und die Fahrt dementsprechend holprig. Nach ein paar kleinen Nervenzusammenbrüchen schafften wir es dann schließlich doch auf den Parkplatz und es lohnte sich letztendlich wirklich! Bei bestem Wetter konnten wir einige Boulder meistern, mussten dann mittags aber doch eine Pause machen – allerdings nicht nur um unsere Baguettes zu essen, sondern auch, um eine kleine Eincreme-Aktion bei der starken Sonne zu starten. Die abenteuerliche Rückfahrt verlief ohne Probleme und wir kamen schlussendlich wieder gut auf dem Campingplatz an. Dort endete der Tag sehr bunt: von einer Ameisenplage im Mädchenzelt über die leckere Pasta Méditerranée oder den wunderschönen

Sonnenuntergang, den wir vom Feld aus beobachteten, war alles dabei.

Tag 5 (Donnerstag): Für heute war von Anfang an ab Mittag regnerisches Wetter gemeldet. Trotzdem entschieden wir uns, dem Bouldern ein Go zu geben, und fuhren deswegen schon am frühen Vormittag in das Gebiet „Bas Cuvier“ mit dem legendären Boulder  „Marie Rose“. Dort angekommen, konnten wir uns noch im Trockenen aufwärmen, unser Tarp an den Bäumen spannen, bis es dann anfing zu regnen. In einer kleinen sonnigen Regenpause konnten wir uns dann kurz an der wieder trockenen „Marie Rose“ probieren, doch zu schnell fing es wieder an zu regnen. Damit sich der Aufbau des Tarp auch lohnte, aßen wir hier noch zu Mittag, bis wir unsere Sachen wieder packten und uns auf den Rückweg machten. Auf dem Campingplatz machten wir es uns gemütlich und nutzten den Tag als Pausetag, was rückblickend für unsere Finger sehr gut war. Um nicht den ganzen Tag nur auf dem Platz zu verbringen, schlug Gustav dann vor, eine kleine Wanderung zu einem schönen Aussichtspunkt zu machen. Dort kamen wir auch dann pünktlich zum Sonnenuntergang an. So endete der Tag mit einer schönen Aussicht.

Tag 6 (Freitag): Motiviert, der „Marie Rose“ auch noch bei gutem Wetter einige Gos zu geben, fuhren wir an unserem letzten richtigen Bouldertag in Frankreich nochmal in das gestrige Bouldergebiet. Dort schafften ein paar von uns die „Marie-Rose“ letztendlich sogar, was jedoch nicht das Ende der Boulder-Session bedeutete. Nachdem wir einige Zeit in diesem Gebiet verbracht hatten, fuhren wir gegen Nachmittag noch in ein weiteres Gebiet. „Rocher Canon“ war fast das komplette Gegenteil: keine Leute, nur Natur, und man hatte komplett seine Ruhe. Nach der anstrengenden „Marie Rose“ wurden hier aber auch die Hängematten gespannt und Pause gemacht. Unsere letzte Session genossen wir so also alle zusammen in Ruhe. Als das Wetter allerdings doch noch schlechter wurde, fuhren wir gegen Abend wieder auf den Campingplatz, gerade rechtzeitig, bevor es richtig zu regnen anfing. Zur Feier des Tages bestellten wir dann Pizza, die wir mit Tee, geschützt vom Regen unter unserem Tarp (ohne das wir wirklich aufgeschmissen gewesen wären: danke Björn!!) genossen. Damit wir für den anstehenden Reisetag alle fit waren, gingen wir auch relativ bald in unsere Zelte. Doch was wäre das Leben ohne Abenteuer? Das muss wohl durch die Köpfe derer gegangen sein, die sich bei strömendem Regen in ihre Hängematten legten, geschützt durch ein selbst gespanntes Tarp, und dort die Nacht verbrachten.

Tag 7 (Samstag): Nach einer Woche Natur, Freunde und Bouldern hieß es am Samstag dann Abfahrt! Wir standen alle frühmorgens auf, packten unsere Sachen und Zelte zusammen und spielten wieder Tetris beim Beladen des Busses. Irgendwie bekamen wir dann alles verstaut und konnten losfahren. Im Anschluss an eine kurze Einkaufspause mit anschließender Feedbackrunde ging es dann los Richtung Aschaffenburg. Nach einer doch relativ langen Fahrt mit immer verwirrenderen Funksprüchen, aber dafür nicht so schlechter Musik, kamen wir schließlich alle wieder gut zu Hause an und mussten uns voneinander verabschieden. 

 

Danke für die schöne Zeit und hoffentlich bis nächstes Jahr!

 

Text: Stella Staudte

Bilder: Gustav Kokemoor