Verabschiedung von Walter (Wum) Hofmann

Lieber Wum, über 20 Jahre warst du in vielen Bereichen für unsere Sektion tätig.

Im Jahr 2000 bin ich zur Familiengruppe gekommen, angeworben hatte mich mein Freund, Bernd Herold. Das war ein klasse Team und eine tolle Zeit. Unvergesslich die jährlichen Hüttenfreizeiten in den Sommerferien. Für die Kinder eine Woche Sport, Spiel, Spannung in den Bergen.

Ein paar Jahre war ich Ausbildungsreferent in der Sektion, das war auch eine spannende Zeit mit vielen qualifizierten Neuzugängen im Bereich der Tourenführer und einigen Neugründungen von Gruppen und Initiativen (z.B. Mountainbikegruppe).

Ab 2004 bis dato war ich dann selbst Tourenführer „Bergsteigen“. Auch in dieser Zeit gab es viele schöne Bergerlebnisse, viele Kontakte mit bergbegeisterten Sektionsmitgliedern und schöne gemeinsame Stunden.

 

Im September hast du deine letzte Tour nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Sächsische Schweiz organisiert. Was war dabei die größte Herausforderung?

Der Alpenverein an sich hat ja Klimaneutralität zum Ziel, also wollte ich mal ausprobieren, ob eine Tour mit 15 Teilnehmer*innen komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen ist. Es funktionierte, aber der Organisationsaufwand war extrem hoch und die Deutsche Bahn hat ja momentan nicht gerade ihre besten Zeiten! Bereits im Vorfeld gab es viele Unsicherheiten und auch bei den täglichen Touren musste alles passen: Fähre, S-Bahn, Busse, Straßenbahn, alles zur richtigen Zeit. Aber um es nochmals zu wiederholen: es hat geklappt und allen hat‘s gefallen.

 

Welches Erlebnis in deiner langen Zeit als „Aktiver“ unsere Sektion ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

In meiner Zeit als Ausbildungsreferent (der auch für Notfallmanagement zuständig war) ein tödlicher Bergunfall, bei dem eine unserer Gruppen involviert war. Und der frühe Tod meines Freundes Bernd Herold, der für die Sektion über Jahre so viel geleistet und bewegt hat.

 

Du gehst regelmäßig in unser Kletter- und Boulderzentrum zum Klettern. Was gefällt dir dort besonders und wo siehst du Vor- oder Nachteile zum Felsklettern?

Die Kletterhalle ist eine der besten Sachen, die die Sektion je auf die Beine gestellt hat. Seit dieser Zeit ist der Kreis der Aktiven viel enger zusammengerückt. Man kennt sich, klettert oder bouldert zusammen, sitzt auch einfach mal beieinander und hat Spaß. So entstehen Pläne für gemeinsame Touren an den umliegenden Felsen oder in den Bergen. Die Kletterhallen sind die (Berg-)Hütten der Städte. Direkt vor der Haustüre triffst du Gleichgesinnte und kannst deinem Hobby Klettern frönen. 

Manchmal staune ich, dass die Jungen in der Lage sind sehr schwierige Routen zu klettern. Da kann man nur hoffen, dass sie nicht so ungestüm in die Berge aufbrechen und denken, sie könnten das alles 1:1 umsetzen. Im alpinen Bereich mit seinen ganzen Widrigkeiten sieht die Welt schon ganz anders aus.

 

Wie sehen deine bergsportlichen Pläne für die nächsten Jahre aus?

Dieses Jahr habe ich es echt übertrieben mit der Fülle meiner Unternehmungen. Das war schon richtiger Rentner-Freizeit-Stress. Insoweit will ich es nächstes Jahr ruhiger angehen lassen. Vielleicht so 2 bis 3 Touren mit Frau und/oder Freunden. Weiterhin freue ich mich natürlich auf die schönen Stunden in der Halle.

 

Lieber Wum, wir danken dir für deinen Einsatz und wünschen dir für die Zukunft alles Gute!

 

Interview: Silke Jaxtheimer-Elter